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Cuba

Revolución es cambiar todo lo que debe ser cambiado

Diese und unzählige andere Propaganda-Tafeln sind in ganz Cuba zu finden. Wehmütige Erinnerungen oder Zukunftsversprechen?

Wir sind hin- und hergerissen, denn auf unserer Durchreise durch die wunderschöne Landschaft sehen wir immer wieder stark heruntergekommene, renovationsbedürftige, historische Gebäude. Dieser Anblick macht uns sehr traurig, denn vor lauter „Revolucion“ und „Idealismus“ wurde möglicherweise die Zukunft vernachlässigt.

 

 

Darunter hat das ganze Land stark gelitten. Als Beispiel gilt die Stadt Moa, wo Nickel abgebaut wurde und leider immer noch wird – für die Natur die reinste Katastrophe.

Wikipedia schreibt:

Der Nickelbergbau hat die Natur im Gebiet Moa stark beeinträchtigt. Halden und Spülkippen prägen das Gebiet südwestlich von Moa. Durch die geringen Umweltschutzstandards sind belastete Stoffe in die Natur gelangt. Der Neubau von Aufbereitungsanlagen in Moa durch ein Joint Venture mit der kanadischen Firma Sherritt International soll moderneren Umweltstandards genügen. Das Fotografieren der Umweltschäden ist unter dem Verweis auf Industriespionage nicht gestattet.

Uns gelang es bei der Durchfahrt einige Bilder zu schiessen. Sind wir jetzt Industriespione?

Natürlich und zum Glück gibt es auch ein anderes Cuba. Nicht umsonst trägt die Insel den Namen „Perle der Karibik“. Und wir dürfen diese Perle auch einige Wochen lang kennen lernen. So zum Beispiel die wunderschöne Landschaft des Viñales-Tal im Westen. Das Land ist durchzogen von den Mogotes, Kalksteinfelsen, die Pfeiler einer vor Millionen Jahren bestehenden Höhle waren. Nach Einsturz der Höhle blieben nur die Pfeiler (heute Hügel) erhalten. Oder Pinar del Rio, auch bekannt als der „Garten Kubas“. Hier, im Valle de Viñales, wird der beste Tabak der Welt angebaut, aus denen die Weltberühmten Premium-Zigarren  Cohiba von Hand gefertigt werden.  Cohiba’, ein Wort welches das Herz jedes Zigarren-Liebhabers höher schlagen lässt, ist der Sprache der präkolumbischen Eingeborenen entnommen und bedeutet nichts anderes als ‚Tabak’.

Und was wäre Cuba ohne Oldtimer…….  Von klapprigen Chevrolets, extravaganten und glänzend polierten Cadillacs – alles ist zu sehen! Die US-Schlitten aus den 50er Jahren prägen das Bild von Havanna – eine Augenweide. Vom perfekt restaurierten und polierten Schlitten bis zur schlimmsten Schrottkarre – die Strassen sind voll. Auf Schritt und Tritt stehen die Wagen an der Strasse, mit offenem Kofferraum und Kühlerhaube – es wird unablässig geschraubt.

Wie lange hatten wir von Havanna geträumt…… Nun sind wir hier und die alte, schöne Dame begrüsst uns herzlich mit all ihren Facetten – augenblicklich sind wir ihr hoffnungslos ergeben. Wir sind gebannt von ihr.

Einmal glänzt sie mit herrlich renovierten Bauten im kolonialen Stil mit Innenhöfen voller Pflanzen und Licht. Dann wieder mit halb zerfallenen Gebäuden, dann mit den vielen Oldtimern und natürlich der berühmten Uferpromenade Malecon, wo sich am Abend Liebespaare, Strassenhändler, Musiker etc. treffen.

Diese seltsame Mischung aus glanzvoller Zeit und kaputter Gegenwart fasziniert uns und wir können irgendwie nicht genug davon bekommen.

Die Cubanitos sind charmant, fröhlich und offenherzig. Sie zeigen uns gerne was sie haben – „Hüften“, „Zahnlücken“, „Zigarren“, „bunte Farben“, „zerfurchte Gesichter“ und vieles mehr! Diese Atmosphäre ist ansteckend – und wir lassen uns mit dem Virus „fidel“ infizieren und bald befinden wir uns mittendrin und folgen den Spuren von Ernest Hemingway „Mein Mojito in La Bodeguita, mein Daiquiri in El Floridita.“

Cuba bietet viel mehr als nur das durch uns im Bericht erwähnte.

Paradiesische Sandstrände, wie z.B. Cayo Coco, die Altstadt von Holguin, Santiago de Cuba mit ihrem karibischen Flair, Baracoa – die älteste spanische Siedlung, Trinidad mit der Plaza mayor etc. etc……. Bemerkenswert auch die alten und wunderschönen Städtchen wie Cienfuegos, Camagüey – teilweise wunderbar restauriert. Doch auch hier gilt: ein kleiner Teil konnte mit dem Geld restauriert werden, der ganz grosse Rest verfällt auch hier.

Cuba hat uns auf eine Achterbahn der Gefühle befördert. Sie hat uns durch ihre Gegensätze gefesselt.

Unser Fazit lautet: Cuba „Heroica siempre – volverem“

Hier weitere Impressionen über das übrige Land – Leute – Flora und Fauna.

 Dieses Land und die wunderbaren Menschen haben es uns angetan. Auf unserer langen Reise setzen wir alles daran, noch einmal – und für längere Zeit – hier nochmals sein zu dürfen.

Reisezeit: Dez./Jan. 2009/2010