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Die Fahrt nach Hamburg

Unser KM-Zähler zeigt 35’400 Km. Es ist Sonntag, den 16. Juli 2017 – kurz nach Sonnenaufgang.
Nachdem wir die letzte und obligate beste Wähe (Apfelkuchen) der Welt auf dem Hasenberg im Kanton Aargau genossen haben und Kurt die Scheiben blitzblank (für den Durchblick) geputzt hat, starten wir genau um 10.00 Uhr in unser neues und unbekanntes Abenteuerleben.

Auch Sprinti wird gefüttert – er bekommt Diesel in bester Qualität zum Preis von CHF 1.47 in der Schweiz und Euro 1.07 in Deuschland pro Liter.
Unser Haushalt besteht aus 18 sauber beschriftete Rako-Kisten. Eine «siebersche» Excel Tabelle sorgt dafür, dass wir mit einem Klick genau wissen, was sich wo genau befindet. Weiter gehören uns 1 Tisch, 2 bequeme Stühle, 1 Teppich 😊, 1 Hängematte, Werkzeug aller Art und 1 Gasgrill der sich «Chef» nennt – dieser verspricht uns saftige, leckere Steaks zu grillieren ausser……… er benimmt sich wie alle «Chefs» und delegiert die Arbeit einfach weiter. Doch solange der Indianer Kurt heisst und mir leckere Steaks serviert werden – ist es mir mehr als recht! So beladen bringen wir stolze 4to (+) auf die Waage.

Auf dem Weg nach Hamburg fahren wir zuerst nach Stuttgart Feuerbach, wo wir bei unserem lieben Freund Andy die bestellte Ware abholen können (lieben Dank Andy). Nach einer technischen Visite bei der besten Offroad-Firma weit und breit, der ORC in Holzgerlingen www.orc.de, besuchen wir unsere Freunde Bärbel, Thomi und Simone in Nürnberg.
Wir verbringen zusammen einen wunderbaren Tag und essen selbstverständlich das berühmt-berüchtigte «Schäufele». Ein kulinarischer Höhenflug. Schwabach und Nürnberg erobern unsere Herzen im Sturm, wir sind fasziniert und würden gerne noch eine Weile bleiben… doch schon am nächsten Tag müssen wir unsere Reise in Richtung Schöten/Apolda aufnehmen, wo unser Freund Jürgen auf uns wartet.
Bei Jürgen können wir uns von der Reise im Pool abkühlen und im wunderschönen Garten entspannen. Wir geniessen mit Jürgen den wohl besten Salat „a la Siciliana“ in Jena. Doch auch hier ist der Aufenthalt leider sehr kurz – denn schon am nächsten Morgen heisst es wieder Abschied nehmen um die restlichen 480 Kilometer nach Hamburg anzutreten.

Bei schönem Wetter erreichen wir um ca. 16.00 Uhr Hamburg wo wir sofort den Hafen aufsuchen.
Dort werden wir – zwischen Lastwagen und Sattelschlepper – die Nacht verbringen um am nächsten Morgen den Sprinti (inzwischen mit 36’590 Km auf den Rädern) für die grosse Überfahrt abzugeben. Zum zweiten Mal innerhalb einer einzigen Woche räumen und verlassen wir unser zuhause. Der Sprinti wird der Speditionsfirma übergeben – überaschenderweise eine Sache von wenigen Minuten. Unsere Gefühle werden nochmals strapaziert und es bleibt uns nur zu hoffen, dass die Fahrt des Sprintis über den Teich ohne Zwischenfälle stattfindet.

Nun sind wir in der Weltstadt Hamburg. Ihre Einzigartigkeit fesselt uns augenblicklich, wir sind gebannt und können nur noch eines: fotografieren, fotografieren, fotografieren.
Hafencity, Elbphilharmonie, Chilehaus, Rathaus, Jungfernstieg, Speicherstadt, St. Petri, St. Pauli mit der berühmtberüchtigten Reeperbahn, Landungsbrücken, das maritime Museum und die vielen anderen Museen, Theater etc. etc. etc. Wir sind überrascht über die gegenüber der Schweiz viel grössere Disziplin auf der Strasse (es gibt in der Stadt kaum Verkehr) und bei den Fussgängern. Und noch etwas, das uns staunen lässt: wenn es hier regnet, können die Strassen im Nu einsinken – denn Hamburg ist ein grosser Sandkasten. Gut wenn man nicht gerade darin spielt. Unsere Hoteleinfahrt wurde gerade eben einfach weggespült. So wurde innert Sekunden aus der Amsinckstrasse eine „Einsinkstrasse“. Was für eine Stadt!

Wir werden jetzt diese unglaubliche Stadt weiter in vollen Zügen geniessen. Doch vorher möchten wir unseren Freunde und Bekannten, die uns bei der Vorbereitungen unterstützt haben herzlich danken.

Eric und seinem Lastwägeli – unser «Gerümpel» im Keller hatte keine Chance – im Nu war das Zeug weg und davon. Er hat auch alle unsere Möbel ins Netz gestellt und verkauft – was hätten wir ohne ihn gemacht??? Ein Trödler der absolut tollen und speziellen Klasse (wir geben gerne allen Interessierten die Adresse von Eric bekannt – wenn ER denn will).

André der Alleskönner, der uns nebst vielem anderen einen speziellen Schlüsselsafe bastelte, um den uns viele Reisende beneiden werden, der uns den Teppich entfernt hat, das Auto und das Motorrad veräussert…und…und…eine tolle Adresse. www.luethi-service.ch

Vaschi (Vasec), der mit seiner Superfamilie uns den Post- und Administrativkram organisiert

Davide, der unsere Steuern erledigt

Die vielen lieben Freunde und Nachbarn, die uns fehlen werden und denen wir uns teilweise sehr emotional verabschieden durften

Die Gemeindebehörden (Arni und Steuerverwaltung in Oberwil-Lieli), die uns immer sehr freundlich gesinnt waren und uns unterstützten

Dank euch können wir unbeschwert und mit gutem Gefühl unsere Reise antreten.
Danke – Danke – Danke!!!

25. Juli 2017