Lange ist es wieder her, seit wir unsere schöne Schweiz verlassen haben und ihr etwas von uns gehört habt. Nun sind wir wieder auf Achse und einen Teil dieser Route geniessen wir in Begleitung unsere Freunde Ines und Jürgen aus Deutschland.
Es war schon lange geplant, dass wir uns Ende Oktober in Salta treffen und so planten wir unsere Route entsprechend. Doch bis dorthin hatten wir noch einen sehr langen Weg vor uns. Nach unserer Rückkehr nach Paraguay gingen wir es sehr langsam an, putzten und reparierten, hingen einfach herum «oder taten nichts». Nach ein paar Tagen Akklimatisierung 😊 verabschiedeten wir uns von Marion und René (Hasta la Pasta) in Paraguay, um wieder Kurs Richtung Argentinien einzuschlagen.
Auf der RN1 in Richtung Encarnacion (dort wollen wir die Grenze nach Argentinien überqueren) besuchen wir die Weber- und Färber-Stadt San Miguel. Unermüdlich rattern und klappern die alten Webstühle – eine hölzerne und sehr betagte Fadenspule wird in unglaublicher Geschwindigkeit von links nach rechts und umgekehrt geschleudert und zieht den Faden durch das Fadennetz. Das Ganze erfolgt durch drei unter der starken Hitze schwitzenden Weber, die dennoch elegant und im Takt den ganzen Tag auf die verschiedenen Fusspedalen treten, als würden sie gerade das allerbeste Stück von Mozart spielen.
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Mehr InformationenFür uns ist es faszinierend zu sehen, wie nach kurzer Zeit ein wunderschöner, farbenfroher und hochwertiger Stoff entsteht und wie aus 26 Fäden mit einer Länge von 40 Meter, Kordeln für Liegematten gedreht werden. Eine wunderbare, farbige Abwechslung…
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Auf der Weiterfahrt Richtung Süden kommen wir in die Gegend der Jesuitendörfer, resp. Ausgrabungen und Ruinen davon. Diese Siedlungen wurden von den Jesuiten kurz nach 1600 n.Chr für die Guarani gebaut. Logisch war die Missionierung der Hauptgrund, doch es gab auch soziale Nebengründe – man schützte die Guarani vor portugiesischen Überfällen (Sklavenjäger). Seit 1984 gehören die von uns besuchten Jesuitenruinen zum UNESCO Weltkulturerbe.no images were found
Ein weiteres Highlight auf dem Weg nach Salta war die Besichtigung der grössten Mate-Fabrik in Argentinien. Obwohl wir uns mit dieser Trink-Tradition nicht anfreunden können, wollten wir trotzdem mehr über die Geschichte und Herstellung erfahren.Heute wird der Mate in grossen Mengen getrunken, da genügen die bestehenden Bäume nicht mehr, weshalb Mate-Sträucher mit einem aufwändigen und langwierigen Prozess kultiviert werden. Dennoch wird auch heute noch über die Hälfte von wildwachsenden Bäumen geerntet.
Für die Kultur des Mate-Strauches werden die Früchte mechanisch vorgeschädigt (Wärme) und in Wasser 4-5 Tage aufgeweicht (In der Natur führen die Vögel diesen Prozess durch). Die Keimung dauert bis zu drei Monaten. Danach werden die jungen Pflanzen einzeln im «invernadero» (Gewächshaus) umgepflanzt wo sie geschützt von Licht mindestens 4 Monaten verbringen. Anschliessend werden sie in ein anderes Gewächshaus verschoben – wo sie sukzessiv an das Licht und die Feuchtigkeit der Umgebung angepasst werden. Dort bleiben sie ca. 1 Jahr oder, bis die Pflanze eine Höhe von 26cm erreichen.
Und dann kommt der grosse Tag…. Die Pflanzen werden ins «Campo» also ins Feld umgepflanzt. In den ersten beiden Jahren sind die kleinen Pflanzen lichtempfindlich und müssen beschattet werden. Dafür sorgen die «Pinos» als Schatten- und Feuchtigkeitsspender. Die zweijährigen Jungpflanzen werden kurz über dem Boden abgeschnitten, die neu austreibenden Sprosse sind dann kräftiger und fülliger. Nach vier Jahren erfolgt die erste Ernte, die Folgeernten erfolgen je nach Anbaugebiet in einem ein- oder zweijährigen Intervall.
Las Marias, der grösste Mate-Produzent von Argentinien mit 31’000 Ha Land, (davon über 7’000 ha für Mate, 1’000 für Tee) produziert im Jahr 60’000 Tonnen Yerba Mate und exportiert in 33 Länder. Unter den Hauptabnehmer sind Syrien (über 70% und Chile). Auf der riesigen Anlage wird auch noch Holz industriell verwertet (für über 150 lokale und externe Fabrikanten), es gibt einen Hotelbetrieb, gratis Schul- und Sportanlagen für die 200 auf dem Grundstück lebenden Familien (insgesamt arbeiten gut 2’000 Arbeiter dort) und eine Gratis-Krankenstation (2 vollamtliche Ärzte arbeiten dort). Es wird also viel getan für die Arbeiter, alles gratis oder für «ein Butterbrot».
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Kurt hat von anderen Touristen gehört, dass wir auf keinen Fall «das Okavango von Südamerika», besser bekannt als Esteros del Iberá, verpassen sollen. Also nichts wie los….Eine wunderschöne Anlage erwartet uns – und nicht nur…… auch hungrige Moskitos, die wohl seit Wochen kein Touris-Blut geschmeckt haben, stürzen sich in Scharen auf uns. Moskitonetze, Autan, «Mata Todos», lange Hosen und Jacken trotz Wärme – es nützt nichts – sie malträtieren uns und es beisst und juckt überall……… 2 Wochen später spüren wir immer noch die Stiche.
Als Entschädigung dürfen wir beobachten, wie ein Storchenpaar sich liebevoll um ihre 2 Jungen kümmert. U.a. sehen wir, wie einer der Eltern einen (wahrscheinlich) Aalfisch verspeist, um ihn dann den Jungen zu verfüttern. Oder wir beobachten auch, wie 2 Spechte sich «die Rechte für ein Weibchen» erkämpfen. Wir sehen Capybara, Füchse, Hirsche, Kaimane und noch viele andere Tiere und gehen frühmorgens auf eine kurze Bootsfahrt durch das Sumpfgebiet. Herrlich diese Ruhe, nur gestört durch das Klicken der Fotoapparate und den Stachel des Bootsführers.
Mit Vreni und Peter, ein Schweizer Pärchen, mit dem wir schon viele km gefahren sind und noch fahren werden, bekochen/begrillen wir uns ausgiebig und geniessen diesen herrlichen Ort. Obwohl wir in dieser Oase der Natur gerne länger geblieben wären, reisen wir nach 2 Tagen zurück – wir halten diese «beissenden und stechenden Sauviecher» einfach nicht mehr aus. Komischerweise fragen uns die Leute im Dorf San Miguel de Ibera, ob wir «Masern» hätten… und schmunzeln dabei!!!
Wir wollen, da wir noch etwas Zeit haben, unbedingt die Gegend von Cafayate – für Weinliebhaber eine DER Destinationen – besuchen. Auf dem Weg dorthin wollen wir in einem kleinen Dorf schlafen. Kurt fährt ab der Strasse und will unter ein Dach eines leerstehenden Industriebaues, denn der Boden ist dort eben. Er fährt ganz 3m weit, dann sinkt das rechte Hinterrad einfach so und plötzlich ein, bis zur Achse. Eine Wegfahrt ist unmöglich. Kurt und Peter holen sofort die Schaufeln und machen sich ans Werk… Im Nu sind sie voller Schlamm und werden durch neugierige Zuschauer lächelnd bemustert. Ein netter Herr steigt aus seinem Auto, schaut sich das Ganze an und sagt: «Ich hole meinen Traktor, in 5 Minuten bin ich wieder da». Nach gut zwanzig Minuten später ist er da und…. Ruckzuck, ist Sprinti aus dem Loch. Das Problem war nicht der schlimme Regen der letzten Tage, sondern ein riesiges Ameisenloch, welches man unmöglich sehen konnte. So kleine Viecher versenken einen über 4.5-Tönner – fantastisch.
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Mehr InformationenWeiter geht die Fahrt zu den Termas de Rio Hondo – bei Motorradfans weltbekannt. Dort hat Thomas Lüthi letztes Jahr einen Podestplatz rausgefahren. Wir übernachten auf einem Campingplatz, baden im warmen Thermalwasser und besichtigen von aussen die Rennstrecke. Auf dem Campingplatz erleben wir einen absoluten Klassiker. Wir kommen mit Vreni und Peter vom Nachtessen zurück, das Taxi hält vor dem mit einer Kette und Schloss abgeschlossenen Tor. Uppsss……… wir haben den Schlüssel vergessen, alle!! Kurt schützt Peter vor dem Regen mit dem Schirm, während dieser das Tor besteigt. Während dieser heldenhaften Tat steigt der Taxichauffeur aus dem Wagen, schüttelt den Kopf und schiebt das Tor einfach auf – es war NICHT abgeschlossen 😊
Wir nehmen die Ruta 307 in Richtung Cafayate, eine tolle, bewaldete und kurvenreiche Passtrasse wartet auf uns. Kurt freut sich natürlich, dass er mit Sprinti wieder mal so richtig um die engen Kurven fahren kann. Nach der echt anstrengenden Fahrt kommen wir auf eine Hochebene mit einem See und einem Dorf, Tafi del Valle, das einem Schweizer Touristen-Bergdorf nicht unähnlich ist. Wir winden uns weitere unzählige Kurven hoch und fahren plötzlich im dichtesten Nebel. Wer hätte das gedacht? Das Thermometer ist plötzlich nur noch im einstelligen Bereich…… und Sprinti darf zum ersten Mal die Luft eines höheren Passes schnuppern. Nach dem Paso El Infernillo auf 3’042m.ü.M ändert sich plötzlich alles: vorher war alles grün, bewaldet und nur ein paar Minuten nach dem Pass ist alles nur noch Wüste, kein Baum, kein Strauch nur noch «Cardones» (Kakteen) und plötzlich 28 und mehr Grad – – was für eine Welt.
Wir besuchen das Pacha-Mama-Museum, welches von der Architektur her fast mehr besucht wird, als wegen dem Inhalt. Auf dem Weg nach Cafayate will Kurt noch in eine Destillerie besuchen, die er im Netz gefunden hat. Ein unscheinbares kleines Gebäude, davor etwa 25 Motorräder – hier ist es. Wir decken uns mit Grappa, Olivenöl und anderem ein und fahren weiter. 200m nach der Destillerie und in Sichtweite wartet die Gendarmerie……😊, aber wir dürfen passieren.
Cafayate «kennen» wir von einer früheren Reise – wir erkennen es aber nicht mehr, es ist gewaltig gewachsen und hat eine stattliche Anzahl an Touristen aus aller Welt. Was so ein paar Jährchen ausmachen!! Aus der Sicht von Kurt wächst hier wohl der beste Wein. Die Höhe (2’400 m.ü.M), somit kein Ungeziefer, kein Spritzen, 360 Tage Sonne — beste Voraussetzungen für fantastischen Wein. Wir haben natürlich auch eine grosse Degustation gemacht. Interessant war der direkte Vergleich mit jeweils gleichem Wein aus Mendoza (kennen fast alle). Bei jedem Wein schnitt jeweils der von Cafayate „besser ab“……
Und endlich gelangen wir in Salta – «la Linda» wie sie liebevoll von den Einheimischen genannt wird. Während wir auf Ines und Jürgen warten, verbringen wir viel Zeit in der Fussgängerzone Alberti und Florida wo – egal um welche Zeit des Tages – ein reges und buntes Treiben herrscht. Die beiden Strassen gehören den Kinderanimatoren, Strassenverkäufer, Sänger, Bettler, Protestgruppen, Folkloretänzer, Hunden etc.
Alles ist geregelt, entweder durch die Polizei die ständig patrouilliert oder durch die «Mafia-Bosse der Strassenverkäufer», die genau definieren wer, wann, wo und was verkauft werden darf. So dürfen z.B. die Strassenverkäufe im ersten Teil der Strasse ab 22.00h – und im zweiten Teil der Strasse erst ab 23.00h getätigt werden. Warum? Wir fragen die Polizei – Achselzucken, die wissen es nicht – «es sei einfach so» sagen sie uns.
Und so beobachten wir, wie die Händler ungeduldig auf ihre Uhren schauen und schon 5, wenn nicht 10 Minuten vorher ihre Tücher auf den Boden ausbreiten und ihre Ware ordentlich präsentieren – und dann geht’s los. Alle schreien gleichzeitig und zwar so laut wie sie können – dazwischen eine Darstellung von «Michael Jackson» welche jedoch durch ein nahes Mikrofon mit zu viel Bass und «Gesang» übertönt wird. BungBungBung…… Kurt sagt etwas zu mir – ich verstehe keine Lippensprache…. Was für eine Stadt!
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Wir werden diese Stadt leider gezwungenermassen ausgiebig kennen lernen.Die Rundreise Salta – Purmamarca – Humahuaca – Salinas Grandes – San Antonio de los Cobres – Salta, ist eine Augenweide der Natur. Diese Landschaften mit Freunden zu geniessen wird so gerade 4x schöner.
Anbei den Bericht von Ines und Jürgen für den wir uns herzlich bedanken.
Reisbericht von Jürgen
Hier noch einige Impressionen unserer Seite.
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Purmamarca haben wir wie Huamahuaca schon vor Jahren erleben dürfen. Heute gehören die beiden Orte zur den Top-Highlights im Norden und entsprechend hoch ist die Zahl der Touristen. Waren sie vor einiger Zeit noch recht beschaulich, sind die Ströme der Touristen mit ihren Bussen und anderen Fahrzeugen recht imposant.
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Dieses farbliche Top-Highlight (Hornocal) kannten bei unserer ersten Reise nur Einheimische. Touristen gab es damals praktisch keine hierher. 5 Familien teilen sich die Aufgabe, die Transporte und Eintritte zu organisieren und verwalten. 4/5 der Einnahmen gehen an die Kooperative, 20% dürfen die Familien für sich behalten. Sie wechseln sich gegenseitig ab und führen genauestens Buch über die Fahrzeuge und Anzahl Touristen. Wir sind beeindruckt und freuen uns, dass so die Einheimischen auch etwas – und zwar direkt – vom Touristenstrom haben.
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Bei unserer ersten Reise hierher hatte es direkt am Strassenrand die Salzgewinnungs-Badewannen. Ein einziger Tisch mit Souvenieren gab es damals und eine einsame Person sass damals den ganzen Tag am Tisch und verkaufte – wenn überhaupt – mal ein solches Souvenier an die wenigen Durchfahrenden. Heute stehen über 30 Baracken mit Verkaufsständen dort. Es gibt ein eigenes Büro, welches organisierte und begleitete Fahrten zu den Ojos del Salar und den Ernte-Badewannen verkauft. Andere Welt………. und immer noch interessant.
Auf der Fahrt von der Salar nach San Antonio müssen wir wieder mal auf eine Ripiopiste – wir voraus, Jürgen mit seinem Mietauto hinterher. Er musste eine ganze Menge Staub schlucken, sorry liebe Ines und Jürgen. Häufig hat es uns aber auch erwischt. Jedes Mal wenn wir für einen Fotostopp bremsten – und von denen gab es recht viele – hat die Staubwolke uns überholt und uns somit wieder mal eine Putzeinheit verpasst. Gleiches passierte, wenn der Wind auf „überholenden Rückenwind“ umgeschaltet hat – auch häufig.
Und auf diesem Ripio passierte das, was man als Reisender eigentlich vermeiden möchte, es aber definitiv nicht kann. Einer der unzähligen Steine der schärfsten Sorte hat sich wie eine Speerspitze in Sprintis Hinterreifen eingekeilt. Plattfuss – doch zum Glück ein schleichender – wir fuhren damit bis San Antonio.
Als wir von unserer Rundreise mit Ines und Jürgen nach Salta zurück kommen, erlebt Kurt einen Diskushernien-Rückfall. Die Schmerzen sind äusserst heftig und die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Im Sprinti schlafen geht gar nicht mehr, also buchen wir ein Hotel. Täglich kommt die «fliegende Ambulanz» vorbei und verpasst dem armen Kerl eine Injektion. Doch das was sie einspritzen ist für Kurt wie Zuckerwasser – es nützt nichts. Deshalb müssen wir, um eine Morphium-Injektion zu kriegen, in eine Privatklinik. Diese hilft vorerst und wir können, mit wie Schweizerkäse gelöcherten Kurt’s-Arschbacken weiterreisen.
Mit unseren Freunden aus der Schweiz, Vreni und Peter, wollen wir von Argentinien über den (unter den Reisenden als legendär bekannten) Paso San Francisco nach Chile fahren. Von einem kleinen Städtchen (Fiambala, in Argentinien) über den Pass nach Copiapó in Chile sind es lockere 480 km!!! Dazwischen ist kein Dörfchen, nichts, lauter Gegend – aber davon unglaublich viel und mit immer wieder wechselnden Farben der Gebirgszüge – Farben, die man so in Europa nie sehen kann. Eine wunderbare asphaltierte Strasse windet sich durch diese völlig karge, unbesiedelte aber wunderschöne Landschaft von 1’500m.ü.M auf 4’747 m.ü.M in welcher die umliegenden Berge immer majestätischer werden. Unter ihnen der Cerro Incahuasi (6.638 m), Cerro San Francisco (6.016 m), Cerro Pissis (6.882 m) und der Vulkan Ojos del Salado (6.893m) der als höchster aktiver Vulkan der Erde bekannt ist.
Wunderschöne Lagunen zeigen sich unseren Augen. Darin spiegeln sich die Berge, die Flamingos ernähren sich friedlich vor unseren Augen von den für uns unsichtbaren Krebsen und Algen – eine unglaubliche Ruhe herrscht hier. Sprach- und atemlos bewundern wir diese unglaubliche Natur auf dieser Höhe.
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Als wir beim argentinischen Grenzübergang unsere Zollformalitäten abwickeln wollen finden wir eine verschlossene Türe. Kurz darauf informiert uns ein Beamter, dass der Pass infolge «no tenemos luz» geschlossen sei… Wir staunen nicht schlecht und fragen uns, wie ein so wichtiger Pass wegen fehlendem Licht geschlossen sein kann? HIER kann er das, andere Welt halt. Jä nu, was solls…. Als Schweizer gehen wir davon aus, dass das Licht resp. Strom-Problem in Kürze z.B. mit einem Generator gelöst sein wird und entscheiden uns abzuwarten. Wir machen es uns im Sprinti gemütlich, geniessen mit Vreni und Peter einen ausgiebigen, alkoholfreien Apéro – denn wir wollen ja in Kürze weiterfahren….Denkste!!! Der Apéro geht zu Ende und noch immer bewegt sich nichts. Nach mehreren Stunden des Wartens kommt ein Zöllner vorbei. Er informiert uns wie folgt: «Der Pass wird heute und morgen ganz sicher geschlossen bleiben☹, fahrt doch zurück nach Fiambalá und dort fragt ihr bei der Gendarmerie, wann der Pass wieder öffnet». Damit verabschiedet er sich von uns – das war’s!!!
Hallo…. das sind 185km – nur die Rückfahrt ….
Fassungslos stehen wir da und wissen nicht was wir sagen und machen sollen. Hier oben auf über 4’000müM ist es ungemütlich – es windet heftig und wir können in dieser einsamen Öde absolut nichts tun und nicht bleiben – also fahren wir zurück.
3 ganze Tage bleibt der Pass geschlossen. Stellt euch das mal vor, die Grenze von Chiasso bleibt wegen Stromausfall für 3 Tage geschlossen….
Später erhalten wir aber eine Entschädigung, nämlich die traumhafte Gegend auf diesen 480 km. Allerdings müssen wir uns dies etwas erkämpfen, denn kurz nach der Grenze ist der Asphalt zu Ende. Eine Ripiostrasse „vom Feinsten“, mit Sandpassagen, welche echt tricky sind und staubig wie nie zuvor. Dafür ist die Gegend für uns einfach spannend, kurvig, abwechslungsreich – auch wenn hier über hunderte von km kein einziger Baum zu sehen ist. Wir sind fasziniert, machen immer wieder Fotostopps und geniessen diese lange Reise ausgiebig. Wir sehen einige Minen und bedauern die Menschen, die in einer solchen Gegend arbeiten und auch leben müssen. Dann, wie aus dem Nichts, ein hässliches Industriegebiet und die Stadt Copiapó, die Zivilisation hat uns wieder.
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Wir fahren weiter nach Antofagasta und dann nach Calamá, wo wir die weltgrösste Tagbau-Kupfermine besuchen wollen. Dann soll es weiter nach San Pedro de Atacama. Das war das Ziel – «erstens kommt es anders……» kennt ihr doch. In Antofagasta erwischt es Kurt nochmals. Spital. Diagnose: wegen praktisch nicht mehr existierendem Immunsystem Ausbruch einer Gürtelrose. Infusionen…………In Calamá die nächste Überraschung. Wir schlafen direkt vor dem Gebäude, in welchem man die Tickets für die Kupferminenbesichtigung bekommt. Am Morgen sind wir die ersten, welche anstehen – wollen…. Eine nette Dame sagt uns, dass heute ausnahmsweise keine Führung stattfindet und über das Wochenende auch nicht……. Aufs heftigste enttäuscht entscheiden wir, sofort weiter zu fahren und die Mine halt eben «irgendwann» zu besuchen.
Wir fahren wiederum in die Höhe, zu den Geysiren von Tatio. Dort, wieder auf 4’300m.ü.M übernachten wir vor dem Eingang und dürfen wiederum einen unglaublichen Sternenhimmel geniessen. Am Morgen, es ist noch tiefe Nacht hier, holen wir die Tickets und fahren durch die Nacht zu den Dampfsäulen. Ein unwirklicher Anblick, es dampft, zischt und blubbert überall. Waren wir zu Beginn noch ganze 4 Autos, herrscht eine Stunde später schier ein Chaos. Dutzende von Autos und Touristenbussen bringen eine Unmenge von Menschen hierher. San Pedro de Atacama ist nur 80km entfernt – man ist in 1 ½ hier.
Circa 1h nach Sonnenaufgang ist der Spuk vorbei. Die unzähligen Dampfsäulen werden plötzlich unsichtbar. Durch das Aufwärmen der Luft verschwinden sie – und mit ihnen auch die riesige Menschenmenge.
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San Pedro de Atacama – vor 8 Jahren war es bei unserem ersten Besuch ein kleines Dorf mit einer handvoll Touristen, welche im Sommer hierher kam. Inzwischen ist es enorm gewachsen und die Touristen kommen in Strömen – es seien pro Jahr rund 300‘000!!! In der Hochsaison müsse man das Wasser streng rationieren. Das Tolle am Ganzen: das alte Dorf ist und muss bleiben wie es war (von aussen). Es darf nur mit Lehmziegeln und Steinen gebaut werden. Eine Technik die hier „Adobe“ genannt wird. An der Häuserfront darf kaum etwas verändert werden, alles bleibt 1-stöckig, staubig – eben wie es war.Tagsüber herrscht im Zentrum ein Gewimmel an Menschen. Allerdings am Morgen bis gegen 11h nur ein paar ältere Semester, die Jungen müssen sich noch erholen, doch danach geht’s los. Die Fussgängerzone „Caracoles“ ist nur auf Touris ausgerichtet. Shop an Shop, Tourbüro an Tourbüro. Auf einer Strecke von 50m haben wir 8 Touranbieter gezählt…… und alle bieten wie halt immer exakt dieselben Touren an. Für uns unverständlich, doch so läuft es hier.
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Wir haben uns ungewollt in San Pedro de Atacama durch die besten Restaurants durchgegessen. Ungewollt, weil………… Kurt hat zu allem bestehenden Übel noch einen heftigen Ischias Anfall erwischt. Spital, respektive so nennen sie diese kleine Sanitätsstation hier. Spritzen, Morphium Infusion, Apotheken, Physio, liegen, liegen, nichts tun.Trotz Schmerzen, können wir die Valle de la Luna und die Valle del Arco Iris besuchen. Und wiederum werden wir in dieser eintönige Wüste durch eine eindrückliche Landschaft überrascht.
Kurt hat versucht die Schmerzen zu ersäufen, doch die haben Schwimmen gelernt 🙁 Deshalb hat uns unser CH-Hausarzt empfohlen, eine Blutanalyse zu machen um ein geeignetes und wirkungsvolles „Ersäufungsmittel“ einzusetzen. Im Spital von San Pedro de Atacama geht das nicht. Also müssen wir ein Stück des Weges zurück nach Calamá (100km) fahren, wo zum Glück ausser der „Herpes Zoster-Virus“ keine weiteren „Ungeziefer“ im Blut gefunden wurden. Das geeignete Ersäufungsmittel gegen Gürtelrose heisst: weiterhin die Medikamente schlucken, die Schmerzen ertragen und warten bis es vorbei ist. 🙁
Und so haben wir entschieden, (ICH beruhigt, KURT stinkesauer wegen und mit Schmerzen) weiter zu ziehen. Mehr dazu im nächsten Bericht.
Hasta la proxima – y a todos nuestros amigos y familia deseamos un 2019 lleno de salud y felicidad.